Immobilienpreise in Baden-Württemberg: Stadt-Land-Gefälle bleibt extrem hoch

22.06.2025 18 mal gelesen 0 Kommentare

Stadt-Land-Gefälle bei Immobilienpreisen in Baden-Württemberg

Das Stadt-Land-Gefälle bei Immobilienpreisen in Baden-Württemberg ist weiterhin enorm. Wie der Immobilienverband IVD Süd laut tagesschau.de berichtet, kostet ein modernes freistehendes Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche und ortsüblich großem Grundstück in Ulm im Schnitt 645.000 Euro. Im nur etwa 30 Kilometer entfernten Herbrechtingen im Kreis Heidenheim liegt der Preis mit 310.000 Euro nicht einmal bei der Hälfte. In Stuttgart beträgt der Durchschnittspreis für ein vergleichbares Haus 1,15 Millionen Euro, während in Korntal-Münchingen im Kreis Ludwigsburg, rund eine halbe Stunde entfernt, der Preis mit 750.000 Euro etwa ein Drittel niedriger ist.

Ort Preis Einfamilienhaus (150 m²)
Ulm 645.000 Euro
Herbrechtingen 310.000 Euro
Stuttgart 1.150.000 Euro
Korntal-Münchingen 750.000 Euro

Auch bei den Mietpreisen zeigen sich deutliche Unterschiede. Für Bestandswohnungen mit gutem Wohnwert wurden im Frühjahr 2025 in Böblingen und Konstanz jeweils 17 Euro pro Quadratmeter verlangt, in Stuttgart waren es 16,40 Euro. Am unteren Ende der Liste stehen Albstadt im Zollernalbkreis mit 8,30 Euro, Meckesheim im Rhein-Neckar-Kreis mit 8,20 Euro und Eberbach mit 7,70 Euro pro Quadratmeter.

Ort Mietpreis (Bestandswohnung, €/m²)
Böblingen 17,00
Konstanz 17,00
Stuttgart 16,40
Albstadt 8,30
Meckesheim 8,20
Eberbach 7,70
Infobox:
  • In Ulm kostet ein Einfamilienhaus 645.000 Euro, in Herbrechtingen 310.000 Euro.
  • In Stuttgart liegt der Preis bei 1,15 Millionen Euro, in Korntal-Münchingen bei 750.000 Euro.
  • Die höchsten Mieten für Bestandswohnungen werden in Böblingen und Konstanz mit 17 Euro/m² verlangt.
  • Die günstigsten Mieten gibt es in Eberbach mit 7,70 Euro/m².

Entwicklung der Immobilienpreise und Mieten in den letzten fünf Jahren

Die Immobilienpreise sind in den vergangenen fünf Jahren fast überall gestiegen. In Heidelberg kostete ein freistehendes Einfamilienhaus im Frühjahr 2020 im Schnitt rund 782.500 Euro, fünf Jahre später bereits 903.000 Euro. Auch in Karlsruhe, Freiburg und Ulm gab es deutliche Preissteigerungen. In Heilbronn stagnierten die Preise bei rund 620.000 Euro, während sie in Mannheim von 836.250 Euro auf 790.000 Euro zurückgingen. Das günstigste Einfamilienhaus laut IVD-Liste gibt es aktuell in Albstadt für 230.000 Euro.

Ort Preis 2020 Preis 2025
Heidelberg 782.500 Euro 903.000 Euro
Heilbronn 620.000 Euro 620.000 Euro
Mannheim 836.250 Euro 790.000 Euro
Albstadt - 230.000 Euro
Infobox:
  • In Heidelberg stieg der Hauspreis von 782.500 Euro (2020) auf 903.000 Euro (2025).
  • In Mannheim sanken die Preise von 836.250 Euro auf 790.000 Euro.
  • Das günstigste Einfamilienhaus gibt es in Albstadt für 230.000 Euro.

Marktentwicklung und Herausforderungen

Nach zwei verhaltenen Jahren am Wohnungsmarkt verbessert sich die Stimmung wieder. Laut Immobilienverband gab es zuletzt deutlich mehr Kaufanfragen in Baden-Württemberg. Die Nachfrage wird durch niedrigere Zinsen und eine stabile Kaufkraft gestützt. Dennoch sind Kauf und Miete in den Groß- und Universitätsstädten am teuersten. Das Statistische Landesamt nennt als Gründe die hohe Nachfrage, begrenzte Neubautätigkeit und Spekulation mit Wohnraum.

In kleineren Städten und ländlichen Regionen wie Albstadt, Balingen oder Crailsheim im Kreis Schwäbisch Hall wohnt man erheblich günstiger. Allerdings nimmt in strukturschwachen Gebieten der Leerstand zu, da Menschen wegen fehlender Infrastruktur und Arbeitsplätze in die Ballungsräume abwandern. Professor Stephan Kippes von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen fordert daher eine engagierte Strukturpolitik zur Stärkung ländlicher Regionen. Er sieht Chancen im Homeoffice, stellt aber fest, dass es noch keine nennenswerten Verlagerungseffekte gibt, da oft eine gute Internetversorgung fehlt.

"Wenn ich dort den Arbeitsplatz nicht habe oder die Lebensbedingungen nicht stimmen, dann hilft mir im Endeffekt das günstige Wohnen irgendwo im Schwarzwald oder auf der Schwäbischen Alb überhaupt nichts", so Stephan Kippes.
Infobox:
  • Mehr Kaufanfragen durch niedrigere Zinsen und stabile Kaufkraft.
  • Leerstand auf dem Land nimmt zu, da Infrastruktur und Arbeitsplätze fehlen.
  • Experten fordern bessere Infrastruktur und Internetversorgung für ländliche Regionen.

Ausblick: Neubau und Investitionen

Für 2025 erwartet der IVD Süd einen "massiven Rückgang der Baufertigstellungen" in den Ballungszentren. Grund dafür ist ein Überhang an Fertigstellungen im Vergleich zu den Baugenehmigungen. Das Interesse an Wohnimmobilien als Investition nimmt jedoch wieder zu, da die Zinsen für Wohnungsbaukredite sinken. Besonders bei Eigentumswohnungen steigen die Preise, am stärksten in Reutlingen und Heidelberg.

Infobox:
  • 2025 wird ein massiver Rückgang der Baufertigstellungen erwartet.
  • Preise für Eigentumswohnungen steigen besonders in Reutlingen und Heidelberg.
  • Sinkende Zinsen fördern das Investitionsinteresse.

Quelle: tagesschau.de, "Baden-Württemberg: Wohnen in BW: So groß ist das Stadt-Land-Gefälle bei Immobilienpreisen", Stand: 21.06.2025

Quellen:

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Zusammenfassung des Artikels

Die Immobilienpreise und Mieten in Baden-Württemberg zeigen ein starkes Stadt-Land-Gefälle, wobei Großstädte deutlich teurer sind als ländliche Regionen. Löwenherz Immobilien ist Ihr Partner bei allen Fragen rund um den regionalen Immobilienmarkt.

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