Elementarschaden-Versicherung: Pflichtversicherung für Hauseigentümer in Deutschland geplant
Die Bundesregierung plant, eine bundesweite Pflichtversicherung gegen Elementarschäden für Wohngebäude einzuführen. Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) kündigte an, dass künftig Wohngebäudeversicherungen nur noch mit Elementarschadenabsicherung angeboten werden sollen. Details zur Ausgestaltung der Versicherungspflicht wurden bislang jedoch nicht genannt. In Frankreich existiert eine solche Pflicht bereits, in Deutschland ist sie bislang nicht flächendeckend umgesetzt. Die baden-württembergische Landesregierung begrüßt diesen Schritt und warnt vor freiwilligen Verträgen, da diese nicht ausreichend Schutz bieten würden. (Quelle: SWR)
Rund die Hälfte der Eigentümerinnen und Eigentümer in Deutschland sind derzeit nicht gegen Hochwasser, Überschwemmungen oder Starkregen versichert. Im Schadensfall springt häufig der Staat mit Steuergeldern ein, wie beispielsweise nach der Ahrtalflut. In Baden-Württemberg hingegen sind 94 Prozent aller Wohngebäude gegen Elementarschäden wie Starkregen, Sturm oder Hochwasser versichert. Bundesweit liegt diese Quote deutlich niedriger. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) kritisierte, dass in anderen Bundesländern weniger als 30 Prozent der Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer versichert seien, während in Baden-Württemberg mehr als 90 Prozent abgesichert sind. (Quelle: SWR)
Region | Versicherungsquote gegen Elementarschäden |
---|---|
Baden-Württemberg | 94 % |
Bundesweit (andere Bundesländer) | weniger als 30 % |
Nach dem Hochwasser im Juni 2024 hat Baden-Württemberg Millionenhilfen zur Beseitigung der Schäden gezahlt. Die Landesregierung setzt zudem auf Hochwasserschutz, um sich besser gegen Starkregenereignisse zu wappnen. Die Gemeinde Meckenbeuren war Anfang Juni 2024 besonders stark von Überschwemmungen betroffen, einige Reparaturarbeiten laufen noch. (Quelle: SWR)
Landesjustizministerin Marion Gentges (CDU) zeigte sich erfreut darüber, dass die Bundesregierung das Vorhaben einer Pflichtversicherung aufgreift. Sie betonte, dass es sich um eine echte Pflichtversicherung handeln müsse. Die Versicherungsbranche hingegen plädiert für ein Modell, bei dem Elementarschäden in der Gebäudeversicherung ausgeschlossen werden können. (Quelle: SWR)
"Wichtig sei allerdings, dass es sich um eine echte Pflichtversicherung handele." (Marion Gentges, CDU, Landesjustizministerin Baden-Württemberg)
- Die Zahl der Extremwetter-Ereignisse steigt, was die Notwendigkeit einer Pflichtversicherung unterstreicht.
- Die Überflutungen vor einem Jahr haben Milliardenschäden angerichtet.
- Durch den Klimawandel sind immer mehr Immobilien gefährdet.
Die grün-schwarze Landesregierung in Baden-Württemberg setzt sich seit Jahren in Bund-Länder-Arbeitsgruppen und im Bundesrat für eine Elementarschaden-Pflichtversicherung ein. Bis Mitte der 1990er Jahre gab es in Baden-Württemberg bereits eine staatliche Pflichtversicherung. Ministerpräsident Kretschmann fordert von der Bundesregierung ein neues Gesetz und droht, dass es für Geschädigte aus anderen Bundesländern möglicherweise kein Geld mehr aus Baden-Württemberg geben könnte, falls keine bundesweite Regelung geschaffen wird. (Quelle: SWR)
- Bundesweite Pflichtversicherung gegen Elementarschäden für Wohngebäude geplant.
- In Baden-Württemberg sind 94 % der Wohngebäude versichert, bundesweit weniger als 30 %.
- Landesregierung Baden-Württemberg fordert echte Pflichtversicherung, Versicherungsbranche will Wahlmöglichkeit.
- Hochwasser und Starkregen verursachen immer häufiger Milliardenschäden.
Quellen: